Wir schreiben das Jahr 2073: Viele politische Unholde des frühen 21. Jh. sind längst nicht mehr unter uns und wir alle könnten in größter Ausgelassenheit den 150. Geburtstag von Horst Tappert feiern, aber leider geht wieder einmal alles den Bach runter.
Während eine kleine Gruppe internationaler Forscher*innen auf der Mondoberfläche ihren Arbeitsalltag verlebt, kündigt sich urplötzlich ein Asteorid an, der leider von niemandem auf der Erde rechtzeitig bemerkt worden ist und (wiederum leider) von so gewaltigem Ausmaß ist, dass die meisten Menschen den Einschlag bzw. die direkten Folgen nicht überleben werden.
Schlimm genug, aber es kommt noch schlimmer. Die von dem globalen Kollaps schockierte Forschergruppe ist nun völlig auf sich selbst angewiesen. Und als es zu Unfällen auf der Station kommt, drohen Versorgungsengpässe das Leben auf dem Trabanten zu gefährden. „Unsere einzige Option ist die Rückkehr zur Erde“, stellen sie fest, haben aber nicht das nötige Equipment, um die elf Personen zur Erde zurückzubringen. Sie beschließen, dass einer mit der Rettungskapsel den Heimweg antritt, um dann die anderen abzuholen. Ganz rational beschließen sie, dass der Androide Darwin die größten Erfolgsaussichten habe, und so schicken sie ihn los.
Auf der Erde haben sich in Windeseile Warlords die Macht unter ihre dreckigen Fingernägel gekrallt, und sie herrschen mit Unterstützung zahlloser gesichtsloser Gewaltfanatiker ohne Rücksicht auf zivilisatorische Errungenschaften wie ein Rentensystem oder Gewaltenteilung. Stattdessen Tätowierungen, Schusswaffen und Prostituierte. Warum eigentlich müssen Postapokalypsen immer so enden? Woher kommt unsere Gewissheit, dass nach einem Ende der Ordnung völlig alternativlos eine Kaste fanatischer Mafiapunks die Herrschaft übernehmen muss? Wo ist die Dystopie, in der Fischverkäufer, Museumsführer oder diplomierte Übersetzer die Macht ergreifen – ganz im Sinne von David Brins Roman The Postman? Ganz ohne Klischee kommt Darwin also nicht aus. Bitte weiterlesen auf Comicgate.de.
Bibliographische Angaben
Androiden 10 – Darwin
Splitter Verlag, 2022
Text und Zeichnungen: Alain Brion
Übersetzung: Swantje Baumgart
64 Seiten, Farbe, Hardcover
Preis: 16,00 Euro
ISBN: 978-3-96792-229-5